Bis an die Grenzen geschwitzt

Am letzten Aprilwochenende konnten insgesamt 14 Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren Altenberg, Oberasbach und Rehdorf die Brandcontaineranlage der Firma Atemschutz Röser aus Rötha (Sachsen) bei der Freiwilligen Feuerwehr Stein besichtigen und nutzen.
Die Heißausbildungsanlage ist eine mobile, feststoffbefeuerte Übungsanlage. Zwei schwarze Container mit viel Rauch und hohen Temperaturen warteten auf die insgesamt sieben Trupps unserer drei Feuerwehren. Im Gegensatz zu gasbefeuerten Anlagen erreicht diese Anlage deutlich höhere Temperaturen. Neben einer Sicherheitsunterweisung und hilfreichen Tipps mussten die Kameradinnen und Kameraden gleich zu Beginn in der Anlage ordentlich schwitzen. Bei absoluter Nullsicht und Temperaturen von ca. 150 – 180°C stand zunächst ein Hindernisparcours im Inneren des Containers auf dem Programm.
Bereits hier wurden die Geräteträger sowohl psychisch als auch physisch gefordert, bevor es direkt mit dem Absuchen eines Containerbereiches, ebenfalls bei Nullsicht und gleichen Temperaturen, weiterging.

Neben einem 80 Kilogramm schweren Dummy mussten verschiedene Gegenstände wie Kanister, Gasflaschen und sogar eine Babypuppe aus dem Container gerettet bzw. geborgen werden. Dabei mussten sich die Trupps, wie im Einsatz üblich, absprechen und eine Taktik festlegen und abarbeiten. Um die Suche zu erschweren, gab es Schränke und Klappen, in denen diese Gegenstände teilweise versteckt waren. Durch Abtasten und strukturiertes Vorgehen gelang es, diese Verstecke zu lokalisieren und die Gegenstände bzw. Puppen aus dem verrauchten Container ins Freie zu bringen, was unter den gegebenen Umständen ebenfalls mit einer körperlichen Höchstleistung verbunden war.
Danach ging es mit Hohlstrahlrohr und Schlauch für den Trupp im zweiten Container weiter. Vor dem Betreten wurde der Brandherd akustisch lokalisiert und an der Tür die Hitze im Bereich dahinter eingeschätzt. Beim Betreten des letzten Containerbereiches wurden die Geräteträger mit dem durch Holzpaletten befeuerten Brandherd konfrontiert und lernten unter anderem die hydraulische Ventilation.
Hierbei handelt es sich um eine Technik, bei der der Brandrauch und Hitze durch Wasserverdrängung und Injektorwirkung über ein Fenster aus einem Raum entfernt werden kann.

Die Temperaturen betrugen in diesem Abschnitt bis über 400 Grad. Dies machte sich auch bei den Feuerwehrleuten im Container bemerkbar, da die Hitzebelastung nun voll zum Tragen kam.
Es wurden auch Methoden zur Brandbekämpfung und zur Veranschaulichung der Dampfentwicklung nach Freisetzung von Wasser vermittelt und durchgeführt.
Nach Beendigung der Ausbildung im Container wurden die Teilnehmer durch den Ausbilder auf das richtige Ablegen der kontaminierten Kleidung hingewiesen und es wurde mit jedem Trupp eine intensive Nachbesprechung des Durchganges durchgeführt.
Man kann sagen, dass alle Teilnehmer während der Ausbildung im Container an ihre Grenzen gegangen sind, was ja auch der Sinn dieser Anlage ist. Unsere Geräteträger konnten viel praktisches Wissen für den nächsten Realeinsatz mitnehmen und somit sicherer unter Atemschutz arbeiten.
Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Stein sowie der Firma Röser mit ihren Ausbildern für die Organisation und Durchführung dieser Ausbildung.